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Offenlegung und Renaturierung der Isenach
Offenlegung und Renaturierung der Isenach
Zu einem "wahrhaft historischen Tag, an dem wir ein Jahrhundertwerk vollenden", begrüßte Bürgermeister Wolfgang Lutz am Samstag, 20. April viele tausend Menschen am neuen "Quelltopf" im Kurpark. Beim offiziellen "Wasser marsch" drehte er gemeinsam mit Staatssekretär Dr. Thomas Griese vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten den Schieber im Abschlagbauwerk in der Kurbrunnenstraße zu und schon wenige Minuten später trat die Isenach erstmals im Kurpark zu Tage. Mit einem zweitägigen Fest feierte die Bevölkerung ihre neue Isenach.

Mit dem traditionellen ersten Spatenstich hatte der Bürgermeister am Montag, dem 25. Juli 2011 zusammen mit Vertretern der SGD und der beteiligten Firmen sowie dem städtischen Projektleiter Steffen Wietschorke den Startschuss für die Offenlegung und Renaturierung der Isenach gegeben.
Auf einer Länge von 1,5 Kilometern wurde die Isenach zwischen dem früheren Vitalis und der Sägmühle ans Tageslicht gebracht. Die Offenlegung der Isenach hat sowohl praktische, als auch optische Vorteile. Einerseits werden durch die Entlastung bzw. die Vergrößerung die Belange des Hochwasserschutzes berücksichtigt, gleichzeitig wird aber auch durch die naturnahe Gestaltung des Gewässers eine ökologische wie auch gestalterische Aufwertung erreicht.
Die anfallenden wasserwirtschaftlichen Maßnahmen mit Kosten in Höhe von ca. 6,2 Millionen Euro werden durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz mit 90 % bezuschusst.
Auch das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat den Antrag der Stadt Bad Dürkheim auf Zuwendung bewilligt. Der Kurpark ist ein wesentlicher touristischer Faktor für Bad Dürkheim und dessen Attraktivität soll durch die Freilegung der Isenach und Schaffung etlicher Aufenthalts- und Aktivitätszonen gesteigert werden. Die Kosten hierfür werden ca. 1,4 Millionen Euro betragen und durch Landes- und EU-Mittel mit 50% bezuschusst.
Auf gute Resonanz und breite Zustimmung stieß die beim Neujahrsempfang 2012 vorgestellte Idee von Bürgermeister Wolfgang Lutz, dass die Bevölkerung der Stadt Bad Dürkheim bei der Offenlegung und Renaturierung der Isenach selbst Hand anlegt.
Unter dem Motto „Wir machen mit!“ beteiligten sich viele Vereine und Institutionen sowie zahlreiche Einzelpersonen. Die Helferinnen und Helfer übernahmen Pflanzarbeiten, das Setzen von Trockenmauern, das Pflastern von Wegen und Plätzen sowie die Anlage des Gewässer-Erlebnispfades und des Spielplatzes.

Vorstellung der Gesamtmaßnahme vom Abschlagbauwerk bis zur Sägmühle (ca. 1,5km)

Für eine hohe Auflösung klicken Sie bitte auf das Bild.
Dass Wasser nicht bergauf fließen kann, das lernt schon jedes Kind. Wie aber kommt das Wasser der Isenach ohne Pumpe aus der Kurbrunnenstraße in den ca. 1,5 Meter höher liegenden, neu geschaffenen „Quelltopf“ im Kurpark?
Dies war eine der ersten Fragen, mit denen sich die Planer des Projektes „Offenlegung und Renaturierung der Isenach“ beschäftigen mussten.

Die Lösung befindet sich verborgen unter diesen Klappen in der Kurbrunnenstraße: In dem sogenannten Abschlagbauwerk trifft das heranströmende Wasser zunächst auf eine Wand und wird aufgestaut. Bei Erreichen der erforderlichen Höhe fließt das Wasser durch eine seitliche Öffnung zum Kurpark hin ab, wird also in den Quelltopf „abgeschlagen“. Die Öffnung ist so dimensioniert, dass maximal 1500 Liter pro Sekunde hindurchfließen können, mehr Wasser also, als die Isenach im Normalfall führt.
Bei starken Regenfällen wird die übersteigende Wassermenge über Klappen in der Staumauer in die alte Verdohlung abgeleitet.
Somit wird durch die Offenlegung der Isenach nicht nur der Kurpark aufgewertet, sondern zugleich der innerstädtische Hochwasserschutz verbessert.

Ende Juni 2012 wurden die Fertigteile des Abschlagbauwerkes angeliefert und in die Kurbrunnenstraße eingebaut.

Ein Blick ins Innere des Abschlagbauwerkes: Hier fließt die Isenach noch geradewegs durch das Abschlagbauwerk. Sobald der Metall-Schieber verschlossen wird, staut sich Wasser vor der Mauer an. Rechts ist der Ablauf in den Kurpark zu erkennen, oben die Metallklappen, durch die im Hochwasserfall das überschüssige Wasser abgeleitet wird.

Im westlichen Kurparkgelände tritt die Isenach nach ihrem Abtauchen in die unterirdische Verrohrung in der Gerberstraße in diesem kleinen "Quelltopf" wieder an die Oberfläche. Das Wasser tritt unterirdisch in den kleinen "See" hervor. Darüber erhebt sich ein Freisitz mit Blick auf das neue Gewässer.

Ende Januar 2012 ließ sich bereits erahnen, dass hier der Quelltopf entstehen würde.

Die fertig modellierte Betonmauer wurde später mit Sandsteinen verkleidet.
Das Bachbett zog auch ohne Wasser und ohne Bepflanzung schon jede Menge Blicke auf sich.

Ein bislang unscheinbarer Bereich des Kurparks wird durch die nun offen fließende Isenach entscheidend aufgewertet.
Die den Wasserlauf begleitenden Wege werden circa 100 Meter weiter östlich durch die neue „Blumenbrücke“ verbunden. Die fertig modellierte Betonmauer wurde später mit Sandsteinen verkleidet.

Sie ist die erste kleine Brücke im Verlauf der offenen Isenach und wird ihrem Namen künftig durch mit blühenden Blumen dekorierten Geländern gerecht werden.

Hinter dem Dambachschen Garten wurde das Bachbett breit und ausladend angelegt.

Ein Wasserhörrohr ermöglicht es, den Klängen des Wassers zu lauschen.

Die hier als Trittsteine verlegten alten Sandsteinblöcke dienten früher als Fasslager für Weinfässer. Nun laden sie Jung und Alt zu einer Bachüberquerung der besonderen Art ein.

Großzügig und lichtdurchflutet präsentieren sich die Isenach und ihr Uferbereich rund um das Kriegerdenkmal. Das ehemals dichte Gehölz auf der gegenüberliegenden Seite wurde gerodet und wich einer offenen Rasenfläche mit Sitzmöglichkeiten und neuen Ausblicken.

Die Brücke zur Schlossgartenstraße muss im Notfall auch als Feuerwehrzufahrt dienen und wurde aus diesem Grunde massiv ausgebaut. Blöcke aus hellem Sandstein ermöglichen das Hinuntergehen zum Wasser.

Mit dem neuen Kaskadenbecken wurde ein besonderer „Hingucker“ neben dem Weg zwischen der Brunnenhalle und dem Café Traubenkur geschaffen.

Dieses Becken erhielt auf beiden Seiten Sandsteinstufen, die als Sitzmöglichkeiten bis hinunter an das Wasser einladen.
In das Bachbett selbst wurden Kaskaden eingebaut, so dass die Isenach über die kleinen Stufen bergab sprudeln kann.

Eine Bambushecke und ein kerzengerader Weg bestimmten früher den Bereich zwischen Kaskadenbecken und Gradierbau und versperrten den Blick auf die dahinter liegenden Flächen.

Für die Neugestaltung musste das dichte Gestrüpp weichen, so dass ganz neue Blickverbindungen entstanden. Der Kurpark ist sichtlich größer geworden.

Jetzt fließt die Isenach wie ein geschwungenes Band neben dem neu angelegten Hauptweg und unterquert dabei gleich mehrere Brücken.

An der Bachbiegung direkt vor dem Gradierbau ist ein großzügiger Platz entstanden, der in der wärmeren Jahreszeit zum Verweilen einlädt.

Die Salzluft der „Saline“ genießen und dabei gleich die neue Isenach erleben, das können Bürger und Gäste künftig bei einem Spaziergang entlang der offengelegten Isenach am 333 Meter langen Gradierbau.
Während auf der einen Seite das Süßwasser sprudelt, läuft auf der anderen Seite die Sole über die Reisigflächen und lässt dabei feine Aerosole entstehen – erfrischend und gesund.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Flüsschens kann man schon bald einem Gewässer-Erlebnispfad folgen, der momentan noch in Vorbereitung ist. Das neue Wasserrad erinnert an alte Zeiten, wo es ein solches schon mal gegeben hat. Es soll in Zukunft den kleinen Nachbau eines historischen Pumpengestänges antreiben.

Dieses unter dem Namen „Hin und Her“ bekannte Gestänge übertrug früher die Kraft der Wasserräder auf Pumpen, die wiederum die Sole auf die damaligen Gradierbauten beförderten.
Eine in Bad Dürkheim ganz neue Spielmöglichkeit bietet der Wasserspielplatz im nördlichen Bereich. Eine Hängebrücke ermöglicht einen abenteuerlichen Zugang zu den zahlreichen Spiel-Elementen, die bestimmt auch manchen Erwachsenen zum Ausprobieren reizen werden.



Der neuralgische Punkt bei der Offenlegung der Isenach war der an der engsten Stelle gerade mal 6,50 Meter breite Bereich zwischen Nordende des Gradierbaus und der B 37. Hier musste gewährleistet werden, dass weder Gradierbau noch Straße bei den Bauarbeiten abrutschen oder geschädigt werden.

Westlich des Gradierbaus trifft das alte Gerinne, das den Lauerbach und nach stärkerem Regen auch überschüssiges Wasser vom Abschlagbauwerk direkt unter dem Wurstmarktplatz hindurchleitet, auf den neuen offenen Bachlauf.

Der marode Bereich des alten Gerinnes wurde zunächst entfernt und Stück für Stück durch je 18 t schwere Betonfertigteile (H 2,05 m, B 3,50 m, L 2,85 m) ersetzt. Um hier überhaupt arbeiten zu können, musste das Isenachwasser am Wurstmarktplatz abgepumpt und mit großen Schläuchen hinter der Baustelle wieder dem Bachlauf zugeführt werden.

Das erneuerte und zugleich deutlich verbreiterte Gerinne liegt direkt unter dem offenen Bachbett.

Bislang kein schönes Entree für die Kurstadt stellte das Gelände zwischen Gradierbau und Gutleutstraße dar.
Im Zuge des Projektes „Offenlegung und Renaturierung der Isenach“ wurde der nördliche Teil des Geländes mit in das Kurparkkonzept eingebunden und präsentiert sich nun entlang der B 37 für Fußgänger und Autofahrer gleichermaßen attraktiv.
Die Isenach mündet hier in ein kleines Wasserbecken mit Aussichtsplattform und Fontäne, bevor sie in einem doppelstöckigen Gerinne unter der Gutleutstraße hindurchgeführt wird.

Das Wasser aus dem offenen Bachbett fließt dabei in der oberen Etage, während der Lauerbach und abgeleitetes Hochwasser die Straße in der unteren Verdohlung passieren.

Gleich nach ihrem Auftauchen östlich der Gutleutstraße fließt die Isenach über eine als Fischtreppe konstruierte „Sohlrampe“ mit 32 Steinriegeln, die es den Wasserlebewesen ermöglicht, den hier vorhandenen Höhenunterschied von 3 Metern zu überwinden.

Etwa 100 Meter weiter östlich wird die Isenach mit dem bis hierhin verrohrt verlaufenden Lauerbach zusammengeführt. Von dort an bis zur Sägmühle kann sich der Bach ganz natürlich entfalten. Hier wurden landschaftsbegleitende Gehölze gepflanzt, die den Wasserlauf säumen.